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50. Schwentinewanderfahrt: Kleinfluss-Idylle und maritimes Flair

Vom „Heiligen Fluss“ – wie die Slawen die Schwentine einst nannten – ist heute längst nicht mehr die Rede. Dennoch geht von dem idyllischen Kleinfluss in der Holsteinischen Schweiz nach wie vor eine große Anziehungskraft aus, wie die 50. Schwentinewanderfahrt am letzten Augustwochenende einmal mehr gezeigt hat.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt erwartet in der Tat ein besonderes Paddelerlebnis: Auf einem der schönsten Wasserwanderwege im Norden bieten zwölf miteinander verbundene Seen, von denen jeder seine eigene Faszination hat, sowie kleinflussartige Abschnitte, wo sich die Schwentine zwischen meist dicht bewachsenen Ufern in Richtung Kiel windet, eine wahrhaft idyllische Szenerie. Zum 50. Fahrtjubiläum hatten sich diesmal insgesamt 125 Paddlerinnen und Paddler bei prächtigem Paddelwetter mit teilweise Rückenwind statt wie oft bei gefürchtetem Gegenwind am Samstagmorgen auf die Strecke begeben. Je nach persönlichem Ermessen konnte entweder ab Eutin (45 km), ab Plön (30 km) oder ganz gemütlich von Preetz bis zum Bootshaus in Klausdorf (14 km) gepaddelt werden, wobei weit über die Hälfte der Teilnehmer sich für die Strecke ab Plön entschied.

Teilnehmende der Schwentinewanderfahrt in ihren Booten auf der Schwentine

Paddeln auf der Schwentine, Foto: TSV Klausdorf

Anlässlich der Jubiläumsfahrt ließ es sich die DKV-Führung in Person der Freizeitsport-Ressortleiterin Karin Hafke nicht nehmen, nicht nur selbst mitzupaddeln, sondern zugleich den Verantwortlichen der Kanuabteilung vom TSV Klausdorf mit einer Anerkennungstafel für die langjährige, verdienstvolle Organisation des Paddel-Highlights zu danken. „Wir haben uns über diese Wertschätzung sehr gefreut. Sie zeigt auch, dass wir mit unserer langjährigen Veranstaltung mit der Zeit gegangen sind, denn die Zeiten und die Ansprüche ändern sich ja“, bekannte Mario Lüneberg, Organisationsleiter der Schwentinewanderfahrt.

Mit der Schwentine-Rallye wurde vor 50 Jahren eine einzigartige Paddelveranstaltung ins Leben gerufen. Nach der Teilnahme am Kanu-Wesermarathon entwickelten engagierte Sportler die Idee, die Schwentine mit ihren malerischen Seen und kleinen Flussabschnitten als Veranstaltungsort zu nutzen. Sorgfältige Planungen und Testfahrten sorgten für einen erfolgreichen Start der ersten Veranstaltung und legten den Grundstein für das diesjährige Jubiläum. Das Konzept mit Wettkampfcharakter, unterschiedlichen Distanzen und Wertungsklassen traf offensichtlich den Nerv der Paddlerinnen und Paddler, die die sportliche Herausforderung suchten, sodass die Anzahl der Aktiven in den Folgejahren kontinuierlich anstiegen und 1983 bei der 11. Schwentine-Rallye mit 1100 Teilnehmenden ihren Höhepunkt fand. Der anfängliche Boom der leistungsorientierten Kanufahrt hielt nicht lange an, da das Interesse nachließ, Umwelt- und Naturschutzaspekte an Bedeutung gewannen und der organisatorische Aufwand an personelle Grenzen stieß. Daher wurde der Renncharakter reduziert und stattdessen der Fokus auf die Wanderfahrt gelegt. Die Veranstaltung erhielt einen neuen Namen und wurde vom Sonntag auf den Samstag verlegt, sodass die als Rahmenprogramm angebotene Fahrt auf der Kieler Förde am Sonntag stattfinden konnte.

Teilnehmende der Schwentinewanderfahrt in ihren Booten auf der Kieler Förde, im Hintergrund die Schwedenfähre.

Rahmenprogramm: Fahrt auf der Kieler Förde, Bild: TSV Klausdorf

Für die Jubiläumsfahrt konnte Orga-Leiter Mario Lüneberg insgesamt ein positives Fazit ziehen: „Es war eine sehr gute Fahrt, mit der Organisation hat einschließlich der Tour zum Kieler Hafen alles geklappt. Die Gruppe war pflegeleicht und der Zusammenhalt sehr angenehm. Wir hatten diesmal relativ viele Teilnehmer aus dem weiter entfernten Umland und ich denke, es sind alle auf ihre Kosten gekommen. Das belegen auch die ersten Eintragungen in unserem neu eingeführten Gästebuch der Fahrt.“ „Total begeistert“ zeigte sich jedenfalls auch Karin Hafke nach ihrer ersten Schwentinewanderfahrt: „Das Paddeln in der wunderbaren Natur mit dem Wechsel von schmalem Fluss und der weiten, freien Seenlandschaft hat echt Spaß gemacht. Nochmal ganz andere Eindrücke hat dann die Hafenfahrt auf der Förde gebracht, ich fand toll, wie der Verein das organisatorisch gelöst hat. Überhaupt war es während der gesamten Veranstaltung eine sehr nette Atmosphäre.“

Gekürzter und angepasster Bericht aus der Kanu-Sport 12/2024