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Wenn die Boote Lichter tragen
Der November hat sein schönstes Grau aufgelegt. Es ist trocken, windstill und von Sonne keine Spur. Genau so soll es sein, wenn die Ellerbeker Turnvereinigung (ETV) in Kiel wie jedes Jahr an einem der ersten Wochenenden im November ihre Boote aus der Bootshalle holt.
Vorbereitung der Boote für die Lichterfahrt auf dem Wasser, Bild: Thomas Martin
Die Aktivitäten starten am Nachmittag, bevor es dunkel wird. Nach und nach reisen aus den verschiedenen Richtungen weitere Personen mit ihren Booten an. Spätestens jetzt ist klar, hier laufen die Vorbereitungen zur Lichterfahrt. Für das Herrichten der Boote ist eine gute Stunde eingeplant. Spätestens um 18:00 Uhr muss alles montiert und einsatzbereit sein, mittlerweile ist es auch schon auf der Schwentine stockdunkel. Nach einer kurzen Fahrtenbesprechung werden die ersten Boote ins Wasser gelassen. Erst jetzt – mit den eingeschalteten Lichtern – kann man erahnen, wie es aussehen wird. Es gibt wie jedes Jahr einige gewagte Licht-Installationen, bei denen niemand sicher sein kann, ob sie eine nächtliche Fahrt überstehen werden.
Sammeln auf dem Wasser, um gemeinsam zu starten, Bild: Thomas Martin
Die Gruppe sammelt sich auf dem Wasser und setzt sich in Bewegung. Gestartet wird am Vereinsgelände, die Tour folgt der Schwentine hoch bis zum TSV Klausdorf. Spätestens nach der ersten Flussbiegung verschwinden die letzten Lichter der Stadt und die volle Pracht der Beleuchtungen wird sichtbar. In Klausdorf ist der Wendepunkt der Fahrt und die Boote der Klausdorfer Paddelgruppe werden an ihrem Vereinssteg abgeholt. Mittlerweile ist die Gruppe auf knapp 60 Person in mehr als 40 Booten angewachsen. Gemeinsam geht es flussabwärts zurück zur ETV.
Treffen und "Mitnehmen" der Klausdorfer Paddlerinnen und Paddler, Bild: Angelika Martin
Für viele Teilnehmende ist es die erste Fahrt in kompletter Dunkelheit. Es gibt als reichlich Anlass, die neuen Paddelerfahrungen nach der Rückkehr mit Lagerfeuer und heißem Punsch am ETV Bootshaus zu diskutieren. Bald macht sich Aufbruchstimmung breit, denn einige Gruppen müssen noch nach Preetz oder Hamburg zurück.