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Kanu-Rennsport

Fliegende Paddel, pfeilschnelle Boote – der Kanu-Rennsport ist die dynamischste Wettkampfdisziplin des Kanusports. Beim Kanu-Rennsport geht es darum, eine gerade Strecke im Kampf Boot gegen Boot zu befahren und dabei so schnell wie möglich ins Ziel zu gelangen. Die Sportart erfordert Ausdauer, Kraft, Technik und Feingefühl mit Paddel und Boot in Verbindung mit Wasser.

Kanu-Wettkampf

Kanu-Wettkampf, Bild: Udo Schmalstieg

Die Sportart Kanu-Rennsport teilt sich in die Bootsklassen Kajak und Canadier. Kajak wird im Sitzen gefahren. Die Sportlerinnen und Sportler tauchen ein Doppelpaddel wechselseitig ein, um das Boot vorwärts zu bewegen. Im Heck befindet sich ein Steuer, das vorne mit den Füßen bedient wird. Das Oberdeck ist bis auf eine Sitzluke geschlossen. Im Unterschied zum Kajak wird der Canadier links oder rechts im Boot kniend gefahren. Die Sportlerinnen und Sportler benutzen ein Stechpaddel, das sie stets auf derselben Seite, auf der sie knien, einsetzen. Die weitgehend offenen Boote haben anders als die Kajaks keine Steueranlage, sondern die Richtung des Bootes wird mit einem speziellen Steuerschlag korrigiert.

Sowohl im Kajak als auch im Canadier gibt es Wettkämpfe für Damen und Herren. In beiden Disziplinen wird zwischen Einer (Kajak-Einer = abgekürzt K1; Canadier-Einer, dementsprechend C1), Zweier (K2bzw. C2) und Vierer (K4 bzw. C4) unterschieden. National gibt es außerdem den Canadier-Achter (C8) mit acht Paddlerinnen bzw. Paddlern und einem Steuermann bzw. einer Steuerfrau.

Wettkämpfe im Kanu-Rennsport

Kanu-Rennsport hat unter den Wettkampfdisziplinen des Kanusports die längste Tradition. Der höchstrangige Wettkampf im Kanu-Rennsport sind die Olympischen Spiele – der Traum einer jeden Sportlerin bzw. eines jeden Sportlers. Olympische Wettbewerbe im Kanu-Rennsport gab es erstmals 1936. Seitdem ist die Sportart fester Bestandteil der Spiele. Folgende zwölf Disziplinen gehören derzeit ins olympische Programm:

Disziplin     200 Meter    500 Meter    1000 Meter
Canadier Damen     C1   C2  
Kajak Damen     K1   K1, K2, K4  
Canadier Herren     C1, C2
Kajak Herren     K1   K4   K1, K2
Wettkampf im 4er-Kajak

Wettkampf im 4er-Kajak, Bild: Udo Schmalstieg

Bei den Olympischen Spielen ist pro Nation und Disziplin maximal ein Boot startberechtigt, nur eine begrenzte Zahl von Booten kann sich über ein Quotensystem überhaupt für die Teilnahme qualifizieren. Die ersten Weltmeisterschaften fanden 1938 in Waxholm/Schweden statt. Seit 1970 werden sie in jedem Jahr ausgetragen, in dem keine Olympischen Spiele anstehen. Bis 2007 wurden in jeder Disziplingruppe insgesamt neun Weltmeistertitel über 200, 500 und1.000 Meter vergeben, seit 2009 werden auch Staffeln und Langstreckenrennen auf Eignung für das olympische Programm getestet. Auch gehören inzwischen Entscheidungen im C1 und C2 der Damen zum WM-Programm.

Die Athletinnen und Athleten des Deutschen Kanu-Verbands sind seit Jahren in der absoluten Weltspitze vertreten. Aus Deutschland kommt auch die weltweit erfolgreichste Kanusportlerin: Die Brandenburgerin Birgit Fischer gewann zwischen 1979 und 2004 acht olympische Goldmedaillen und errang 27 Weltmeistertitel. Deutsche Meisterschaften werden vom Deutschen Kanu-Verband seit 1919 veranstaltet. Sie finden jährlich an unterschiedlichen Austragungsorten statt. Für die meisten der rund 1.000 teilnehmenden Kanuten sind sie das Highlight des Wettkampfjahrs. Insgesamt werden in über 100 Disziplinen von der Schüler- bis zur Leistungsklasse die Deutschen Meister ermittelt. Teilnehmen kann nur, wer sich bei den jeweiligen Gruppenregatten Nord, Ost, Süd oder West qualifiziert hat.

Jugendregatta

Jugendregatta, Bild: Udo Schmalstieg

Zusätzlich zu den bei internationalen Meisterschafen auf dem Programm stehenden Wettkampfdistanzen werden in Deutschland auch Langstreckenrennen über 2.000 bis 5.000 m (je nach Altersklasse) ausgetragen. Neben den Deutschen Meisterschaften gibt es eine Vielzahl weiterer Kanu-Rennsportveranstaltungen auf nationaler Ebene, die den Athletinnen und Athleten Gelegenheit geben sich zu messen. Für junge Kanutinnen und Kanuten bis elf Jahre gibt es kindgerechte Wettkampfformen wie z. B. Kanu-Schüler-Spiele, die Ausdauer-Wettbewerbe mit Geschicklichkeitsprüfungen im Boot kombinieren. Ältere Sportlerinnen und Sportler ab 32 Jahre haben mit eigenen Masters-Klassen bei Wettkämpfen bis hin zu Masters-Weltmeisterschaften die Möglichkeit zu einem angemessenen Leistungsvergleich.

Wettkampf-Regeln

Paddel und Boote müssen hohen Ansprüchen in puncto Festigkeit bzw. Steifigkeit genügen und die Boote zudem gute Gleiteigenschaften im Wasser aufweisen. Sie sind heute in der Regel aus Kohlefaser und anderen Kunststoffen hergestellt. Die Boote sowohl in den Kajak- als auch in den Canadierdisziplinen müssen den von der Internationalen Kanu-Föderation (ICF) festgelegten Baubestimmungen entsprechen. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, sind die Maße für die Boote genau festgelegt. Die Höchstlänge reicht von 5,20m (K1, C1) bis hin zu 11m für einen Vierer-Kajak. Dennoch sind die Boote sehr leicht. Ein Einer-Kajak hat ein Mindestgewicht von 12 kg, selbst ein Vierer-Kajak wiegt nur 30 kg.

Gewinner einer Jugendregatta

Gewinner einer Jugendregatta, Bild: Udo Schmalstieg

Bei wichtigen Wettkämpfen werden alle Boote auf die Einhaltung dieser Bestimmungen hin überprüft. Ein Verstoß führt zum Ausschluss der Sportlerin oder des Sportlers. Auch an die Wettkampfstrecken werden v. a. bei Meisterschaften bestimmte Anforderungen gestellt. Sie müssen stehendes Wasser aufweisen (künstlich angelegte Regattabahnen oder Seen) und über durch Bojen gekennzeichnete gerade Bahnen verfügen. Auf den Bahnen können in einem Rennen bis zu neun Boote direkt gegeneinander fahren. Dabei haben sie sich in der Mitte ihrer Bahn zu halten und dürfen sich auch keine Vorteile, z. B. durch Ausnutzen der Wellenbildung eines anderen Bootes, verschaffen. Bei Verstößen gegen diese Regeln werden die Sportlerinnen bzw. Sportler verwarnt bzw. disqualifiziert.

Kanu-Rennsport ausüben

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Teammitglieder anfeuern, Bild: Udo Schmalstieg

Mehrere Tausend Sportlerinnen und Sportler nehmen in Deutschland Jahr für Jahr an Wettkämpfen im Kanu-Rennsport teil. Sie fasziniert die Dynamik dieses Sports, vor allem das Gefühl, im Boot mit hoher Geschwindigkeit über die Wasseroberfläche zu gleiten, und sie reizt zugleich die Herausforderung, sich mit anderen zu messen.

Kanu-Rennsport wird von Mädchen und Jungen ab einem Alter von sieben Jahren bis hin zu Sportlerinnen und Sportlern im reifen Alter jenseits der 60 betrieben. Wer Kanu-Rennsport betreiben möchte, muss schwimmen können und sportgesund sein. Ansonsten sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Selbst die Frage der Ausrüstung braucht niemanden abzuschrecken: Sie wird in der Regel von den Vereinen gestellt.

Einer der rund 300 deutschen Kanu-Rennsport-Vereine findet sich sicher in Ihrer Nähe – wo genau, erfährt man auf dieser Internetseite unter der Rubrik Kanuvereine.

Ressortleiterin Kanurenn- & Marathonrennsport

Dörte Reh
Tingleffer Str. 8
24106 Kiel

Telefon   0431 34812
E-Mail rennsport@kanu-sh.de
Stellvertretender Ressortleiter Kanurenn- & Marathonrennsport

Jan Zimmermann
Gut Uhlenhorst 7
24229 Dänischenhagen

Telefon   0151 28329418
E-Mail 2.rennsport@kanu-sh.de